Die Chrotta

Geschichtliches

Chrotta ist die Bezeichnung für ein altes abendländisches Streichinstrument, das sich in Wales bis zum Anfang des 19. Jhs. Gehalten hat. In der endgültigen Form, in der es uns in dem Exemplar des Barden Edward Jones bekannt ist, handelt es sich im wesentlichen um ein viereckiges Zargeninstrument mit flacher Decke und gewölbtem Boden und einem Steg, der Decke und Boden gleichzeitig berührt und den Stimmstock ersetzt.

Der ursprünglich flache Steg weist darauf hin, dass das Instrument ausschließlich dem Akkordspiel diente. Nach den neuesten Erkenntnissen haben die sehr ähnlich aussehnde Kithara und der Crwth einen gemeinsamen asiatischen Ursprung. Das erste literarische Zeugnis für das Instrument verdanken wir Diodorus Siculus (1.Jhr. v. Chr.), der ihn als Begleitinstrument der keltischen Barden nennt.

Das sechssaitige Instrument führt vier Spielseiten über das Griffbrett und zwei Saiten als Bordunsaiten (daher der Name Bordunchrotta) über den Korpus. Nachweislich wird es erst nach dem 11. Jh. Als Streichinstrument benutzt. In der heutigen Zeit hat es von Bedeutung in der Musiktherapie.

Bild einer Grotta

Meine Chrotta-Versionen

Über die Faszination von der Einfachheit des Klangkörpers der Bordunchrotta, der ein einfaches Viereck ist, habe ich mir die Geheimnisse der Instrumentenbaus erarbeitet. Ohne belastendes (verpflichtendes) Wissen über klassische Instrumente entstanden so veränderte Formen der Chrotta, die den unterschiedlichsten Bedürfnissen entsprechen. Man kann sie in drei Bereiche mit eigenständiger Weiterentwicklung gliedern mit unterschiedlicher Bauweise:

Kinder- und Schülerinstrumente

sind schmaler gehalten. Sie erlauben freiere Bewegungen im Spiel und eine persönlichere Tongestaltung. Die Stegform ist stabiler und setzt mehr Obertöne frei.

Therapieinstrumente und Bordunchrotta

Sollen bei leichtester Spielbarkeit Licht- und Wärmeempfindungen erzeugen. In Verbindung mit weicher Hölzern und breit gebauten Formen versuche ich das zu verwirklichen.

Konzertinstrumente

Erhalten wegen ihrer hohen Beanspruchung eine Statik, die Decke und Boden verfestigen. Mehrere Balken in verschiedenen Lagen werden eigebaut. Durch das Spannen der Böden und das Ausarbeiten von Boden und Decke verwandelt sich der ursprüngliche Chrottaklang ebenso durch eine Stegform, die es ermöglicht mehr Energie auf das Instrument zu übertragen. Es entsteht so ein großer, beweglicher Ton.

 

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