CAMPANULA

Meine erste Begegnung mit diesem kleinen Wunderinstrument  passierte 1986. Ich spielte und ich war fasziniert! Aber ich war nicht reif, diesen neuen klanglichen Möglichkeiten gerecht zu werden. Ich erkannte nicht die unendlichen Tonräume, die es erst sorgfältig und behutsam zu entdecken galt. Zu sehr war ich Cellist, Solist, Solo-Cellist der Berliner Philharmoniker und Hochleistungsmusiker.

Meine zweite Begegnung mit diesem kleinen Wunderinstrument passierte 2008.Ich spielte, und mir liefen die Tränen…. und dann ließ mich die Campanula nicht mehr los. Was vor 20 Jahren nicht möglich war, konnte ich jetzt zulassen. Mich in neue Klangräume fallenzulassen, sie zu erforschen, um dann aus ihnen und mit ihnen zu improvisieren.

Ich verstand: es reicht nicht, als Cellist auf der Campanula einfach weiter Cello zu spielen.Die Campanula will als ganz eigenes Instrument und Klangphänomen begriffen und ergriffen werden.

Die unendlich vielfältig und unvorhersehbar sich bildenden Obertöne und Klangräume wollen im Moment erfaßt und gestaltet werden, das Timing und das Verhältnis von Impuls und Loslassen sind immer wieder neu und wollen immer wieder ganz im Jetzt erfahren werden.

Das heißt:  die Campanula ist geschaffen zum Improvisieren und spielenden Komponieren.
Sie gibt dem Spieler den Raum und die Zeit, neu zu fühlen und neu zu hören.
Die Klänge der Campanula rühren in tiefe Schichten unserer Seelen. 
Es sind die Bereiche, die eher dem Geheimnis als dem Offensichtlichen angehören.
Die Klänge der Campanula stellen in uns unmittelbare Verbindungen zu einer längst vergessenen Welt her,
schaffen aber auch Verbindungen zu noch unbekannten Welten einer zukünftigen Zeit.
Die Klänge der Campanula haben die unmittelbare Kraft, daß wir die Gegenwart neu in uns entdecken und definieren können.

Ich möchte jedem Cellisten die Campanula als völlig neue Klang-Erfahrung ans Herz legen.

Dank an Helmut Bleffert für eine wirkliche Innovation, die der Musik dient.

Georg Faust

 

WARUM ICH DIE CAMPANULA ALS MAGISCH BEZEICHNE

Als freiberufliche Cellistin schätze ich seit einigen Jahren, bei verschiedenen Gelegenheiten auf meinem Instrument zu improvisieren.
Mein Wunsch dabei ist, dem Konsumverhalten und der ständigen Verfügbarkeit perfektionierter Musik ein authentisches unwiederholbares Musikerlebnis entgegenzusetzen.

Mit der Campanula erreiche ich die Menschen jedoch in einer erstaunlichen Tiefe, die nicht allein in dem neuen un-erhörten Klangbild des Instrumentes begründet sein kann: Dem altehrwürdigen anspruchsvollen Celloprofessor, den eigentlich nichts mehr überraschen kann entweicht spontan ein glückliches Kinderlachen. Das angespannte Baby lässt mit einem erlöstem Seufzer los. Staunende Münder, glänzende Augen, tief bewegte und getröstete Herzen ? das sind die Reaktionen, die ich erlebe!

Die nachschwingenden Resonanzen die beim Spielen der Campanula entstehen, inspirieren mich zu einer anderen Phrasierung. Ich halte öfter inne, um dem Gewordenen zu lauschen. Vielleicht ist das ein Geheimnis der Faszination: Dass ein unerwarteter Raum ensteht, auf den wir uns mit all seinen Möglichkeiten einlassen können, in dem sich unsere Gedanken verlieren und in dem wir in Kontakt kommen mit einer vergessenen inneren Kraft.

Ich bin Helmut Bleffert sehr dankbar für diesen Schatz.
Und ich freue mich auf all die zukünftigen Begegnungen der Entdeckungsreise mit meiner Campanula!

Stefanie John


BAUKURS

Nie hätte ich für möglich gehalten, dass ich mir ein Cello selbst bauen kann! Und das in nur 2 Wochen!

Von Helmut Blefferts Baukursen hatte ich schon gehört und ein Ergebnis (Cello) bestaunt. Doch erst die Not brachte mich dazu, es selbst zu versuchen: Ich hatte den Wunsch, durch eine zusätzliche tiefe Saite auf dem Cello besser Basslinien spielen zu können. Die befragten Geigenbauer in meiner Umgebung sträubten sich gegen diese Idee mit der Begründung, die Größe des Instruments würde die tiefen Frequenzen nicht tragen. So nahm ich meinen Mut zusammen und rief Helmut Bleffert an. Und zu meiner Freude rannte ich hier offene Türen ein!

Im Sommer 2006 reiste ich in die Eifel. Ohne einen blassen Schimmer davon zu haben, wie nun ein Cello gebaut wird. Bewußt hatte ich mich dagegen entschieden, vorbereitend Geigenbau-Bücher zu studieren. Das hätte mich zu sehr unter Druck gesetzt. Eine große Lernaufgabe ist bei diesem Kurs zu vertrauen und loszulassen.

Etwa nach dem 4.Tag legte ich die Angst vor Fehlern ab. Stundenlang Fichtenholz vor Augen und dazu das monotone Schaben der Ziehklinge im Ohr; die gleichförmigen Bewegungen ? all das bringt einen wirklich ?runter? und in einen völlig ungewohnten Dialog  mit sich selbst.

Und dann irgendwann, nach tagelangem Sägen und Leimen, ermüdendem Schleifen und anstrengendem Hobeln und der einen oder anderen Blase am Finger ist der Moment gekommen: Die Saiten werden aufgezogen und man hört von seinem Instrument den ersten Ton. Ein unglaubliches Gefühl!

Unfassbar, dass dieses Cello vor 14 Tagen noch in Form von Brettern und Klötzchen an der Wand lehnte!

Es führt an dieser Stelle zu weit, zu beschreiben, was ich von Helmut Bleffert in diesem Kurs an Fachwissen zum Instrument, Beobachtungen für meine pädagogische Arbeit und Anregungen als Musikerin erfahren habe. Was ich letzten Endes über das 5-saitige Experiment hinaus nicht für möglich gehalten hätte ist, dass Instrumente  von einer Klangqualität entstehen können, die Profiansprüchen gerecht werden.

Ich spiele inzwischen ausschließlich auf meinen selbstgebauten Kursus-Instrumenten! Das erfüllt mich mit Stolz und ist etwas Besonderes.

Am Schluß noch eine Warnung: Ich bin nicht der einzige Wiederholungstäter. Dieser Kurs kann süchtig machen!

Stefanie John

 

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